Am 03. November 2020 trifft der Hurrikan ETA auf die Karibikküste Nicaraguas. Mit Windspitzen von bis zu 165 km/h fegt er über die Küstenregion, reißt Dächer von den Häusern, knickt Bäume und Strommasten ab und hinterlässt eine Spur der Verwüstung. Die mit dem Sturm einhergehenden Fluten lassen Brücken einstürzen, unzählige Familien müssen aus ihren überschwemmten Häusern evakuiert werden.

Zwei Tage später erreicht der Sturm in etwas abgeschwächter Form das Land Guatemala. Dort wird vor allem der Regen zum Problem. Ein ganzes Dorf wird von einem Erdrutsch begraben, es gibt zahlreiche Vermisste und bereits einige Tote. Die Einsatzkräfte sind teilweise zu Fuß unterwegs zu den betroffenen Gebieten, weil die Straßen in der gebirgigen Gegend nicht befahrbar sind.

Das Rote Kreuz, die Feuerwehr, die regionale Koordinierungsstelle für Katastrophen und andere Personen und Gruppen arbeiten auf Hochtouren, um die Opfer zu lokalisieren, aber auch um ganze Familien zu evakuieren, die ihre einfachen Häuser verlassen mussten, weil sie Gefahr laufen, von den Wassermassen mitgerissen oder in einem Erdrutsch begraben zu werden.

Mayra Orellana, Sei So Frei-Partnerin in Guatemala

 

Die Überschwemmungen vernichten zahlreiche Ernten. Für die kleinbäuerlichen Familien, die von den ohnehin geringen Ernteerträgen leben müssen, bedeutet das den Verlust ihrer Lebensgrundlage.

„Ich erzähle euch das deswegen“, schreibt uns Mayra Orellana, „weil es wirklich besorgniserregend ist, dass in einem Land wie unserem ein Unglück das nächste jagt, und das nächste und das nächste. Und immer sind es die ärmsten Familien, die am stärksten betroffen sind“.

 

Titelbild © Volker Weihbold
Bilder und Video des Zyklons © Prensa Libre