Dass es im guatemaltekischen Hochland mitunter abenteuerlich zugeht, hat sich Ende April wieder einmal bestätigt. Ein kleines Rinnsal wurde uns am Weg ins Dorf Alconá zum Verhängnis, als unser Projektauto im Schlamm stecken blieb. Glücklicherweise halfen die Bewohner·innen tatkräftig mit, um den Prado und uns wieder auf den rechten Weg zu bringen. (Bild 1)
In Alconá lernten wir schließlich acht Frauen kennen (Bild 2), die heuer jeweils einen Kleinkredit für die Erweiterung ihrer Gemüsegärten erhalten. Brokkoli, Zwiebeln und Koriander wachsen bereits, mit Beginn der Regenzeit Ende Mai sollte es dann auch Karfiol, Tomaten, Radieschen, etc. geben. „Die Frauen sind top-motiviert, eine ausgewogene Ernährung für ihre Familien zu gewährleisten“, sagte Projektmanagerin Magdalena Glasner.
Freude bereitete uns das Einweihungsfest der Holzsparöfen im Dorf San Francisco. Stellvertretend für insg. 37 Familien feierten wir bei Maria Gutiérrez, dass das Kochen über offenem Feuer ein Ende hatte. Sichtlich gerührt nahm Maria den großen Kochtopf entgegen, mit dem sie „gleich ein ‚Caldo de Gallina‘ kochen werde“. Ausgegangen ist sich die Hühnersuppe für uns aber nicht mehr. (Bild 3)
Ein bisschen magisch war es, als wir Kfz-Mechanikerin Dominga Castro (mehr im aktuellen Weltblick auf S. 14) über die Schultern blicken durften. Die selbstsichere junge Frau arbeitet in einer Werkstatt in Joyabaj mit 23 Männern und verdankt ihre Ausbildung einem Sei-So-Frei-Stipendium. (Bild 4) Auch der Chef zeigte sich ausgesprochen zufrieden mit seiner fleißigen Mitarbeiterin. Als Vater von mehreren Töchtern betonte er die Wichtigkeit, „Chancen anzubieten, wenn man kann“.
In Joyabaj saßen wir auch gemütlich mit sechs aktuellen Sei-So-Frei-Stipendiatinnen zusammen, deren Stolz über die Unterstützung aus Österreich nicht größer sein könnte! Am ehesten wurde er noch übertroffen von ihrer Motivation, gute Noten zu erhalten. Es war unglaublich schön, die Energie der jungen Damen zu spüren, die zielstrebig auf eine bessere Zukunft hinarbeiten: v.l.n.r. Gregoria, Ana, Jessica, Cintia Estéfany, Ángela und Dominga. (Bild 5)
Powerfrauen sind ebenso bei unserer Partnerorganisation ADICO am Werk: Reyna, Ana, Mayra, Magda und Evelyn (Bild 6, v.l.n.r.) sorgen dafür, dass die Projekte erfolgreich umgesetzt werden. „Die Arbeit verlangt allen einiges ab“, erzählte uns Mayra Orellana beim Treffen im Büro in Guatemala City, „umso wichtiger ist es, dass wir auch viel gemeinsam lachen und Späße machen.“
Humor begleitete uns definitiv auf dieser intensiven Reise. Ehrlicherweise waren wir (= Leni Constantini, Magdalena Glasner und Franz Hehenberger) aber auch ganz froh, nach zwei Wochen in Lateinamerika wieder heimischen Boden unter den Füßen zu haben. Hasta la próxima – bis zum nächsten Mal!