Jedes Jahr besuchen wir unsere Partnerorganisationen in Tansania und Uganda, um uns persönlich über die Projektfortschritte und Herausforderungen auszutauschen. Heuer haben wir (Geschäftsführerin Magdalena Glasner und Projektmanagerin Ruth Lummerstorfer) am 24.2. den österreichischen Winter gegen tropische Nächte und tagsüber schwül-heiße 30°C (und mehr) getauscht. Unsere Projektregionen befinden sich fernab der Hauptstädte, wo die Armut der Landbevölkerung groß und das Leben beschwerlich ist. Beschwerlich ist auch die Anreise aus Oberösterreich. Um die Begünstigten zu erreichen, fahren wir am Ende oft über Buckelpisten und gehen das letzte Stück zu Fuß durch die drückend heiße Äquatorsonne. Glücklicherweise hält sich der Sonnenbrand bisher in Grenzen – Sonnencreme mit LSF 50 erweist sich als ausgesprochen hilfreich. 😉

Schulbesuche in Uganda

Heute waren wir live dabei, als die Mitglieder des Umweltclubs (= Wahlfach an der Volksschule im Dorf Kacungiro) 50 neue Obstbaumsetzlinge 🌳 gepflanzt haben: Orangen 🍊, Avocados 🥑, Guaven, Mangos 🥭 (Fotos 1+2). Die Kinder der 4. und 5. Schulstufe (von insg. 7 Volksschulstufen) gingen voller Tatendrang ans Werk. Jedes ist letztlich für 1-2 Setzlinge verantwortlich, damit diese genug Wasser bekommen und gut wachsen. Die Früchte kommen den Kindern in 1,5-2 Jahren (Orangen) bzw. 3 Jahren (restliches Obst) zugute und motivieren sie zusätzlich, zum Unterricht zu kommen.

Der Mangobaum, den Sei-So-Frei-Geschäftsführer Franz Hehenberger 2017 gepflanzt hat, als die zusätzlichen 7 Klassenzimmer von Sei So Frei bei der Volksschule in Kyogha eröffnet wurden, spendet bereits richtig tollen Schatten (Foto 3). Und er liefert 2x pro Jahr (Nov.-Dez. und Juni-Juli) reichlich Mangos für die Kinder. Dass wir immer einen Sei-So-Frei-Fußball ⚽ mit im Gepäck haben, wenn wir eine „unserer“ Schulen besuchen, freut die Schülerinnen und Schüler natürlich sehr. (Foto 4) Ganz selbstverständlich und gekonnt fangen Erstklässler·innen den Ball bzw. spielen Fußball – für Kinder bei uns oft eine Herausforderung, weil diese bereits in jungen Jahren zu viel Zeit vorm Bildschirm verbringen: „44 Prozent der Fünf- bis Sechsjährigen können zwar einen Touchscreen perfekt bedienen, aber nicht selbstständig mit Besteck essen, sich die Schuhe binden oder sich alleine an- und ausziehen“, sagte Kinderärztin Arnika Thiede (Barmh. Brüder Linz) im Jänner den OÖNachrichten.

Wasserversorgung in Tansania

Während unsere Projektregion Kasese in Uganda vergleichsweise oft Niederschlag bekommt (immer wieder auch zu viel 🌧️), ist in der Region Mara in Tansania Wasserknappheit das vordergründige Problem. Wir sahen letzte Woche mit eigenen Augen, aus welchen Tümpeln die Frauen trübstes Wasser für den Eigengebrauch 🚱 schöpfen. (Foto 5) Eigentlich hätte in der zweiten Februarwoche die Regenzeit beginnen sollen, doch an den meisten Orten ist seit Anfang November kein Tropfen Regen gefallen!

Umso wichtiger ist es, dass wir solarbetriebene Brunnen errichten, die sauberes Grundwasser aus bis zu 90 m Tiefe nach oben befördern. 💦 Bei jenem im Dorf Ruhu, der seit 2023 voll funktionsfähig ist, herrscht reger Andrang, als wir spontan vorbeischauen. (Foto 6) Von 10-12 Uhr sowie von 14-16 Uhr ist dort eine unbegrenzte Wasserentnahme möglich, wofür die Familien monatlich TZS 1.000,00 (umgerechnet rund 50 Eurocent) bezahlen. Das nächtliche Aufstehen und die langen Märsche im unwegsamen Gelände, um Wasser zu holen, gehören für die Frauen und Kinder der Vergangenheit an!

Das gilt nun endlich auch für die Siedlung Boss im Dorf Kwibuse, wo im Dezember 2024 der Sei-So-Frei-Brunnen fertiggestellt wurde, dessen Wasser an insg. vier Stellen entnommen werden kann. (Foto 7) Jetzt, wo wir da sind, wird er feierlich eingeweiht. Als Zeichen der Wertschätzung erhält unsere Projektpartnerin Saria Amillen Anderson vom Dorfvorsitzenden einen Ziegenbock 🐐. (Foto 8) Im städtischen Umfeld wäre eine Torte 🍰 üblich gewesen, erklärt sie uns anschließend. 😄

Bevor wir am Samstag die Rückreise antreten, dürfen wir uns in den nächsten Tagen noch auf Besuche bei einigen Imkereigruppen in Uganda freuen, die dank der Spenden aus der „Sei-So-Frei-Adventsammlung 2024“ Schutzkleidung, Smoker, Honigschleudern und Bienenstöcke erhalten haben. Wir sind gespannt, wie es ihnen bisher ergangen ist. 🐝🍯