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FÜHRUNGS-

PERSÖNLICHKEITEN

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Wie man Wissen und Know-how großflächig verbreitet

Die Nordatlantikregion ist von extremer Armut betroffen. Bildung wird beim täglichen Kampf um das Überleben rasch zweitrangig. Nur 60 von 100 Kindern schließen die Volksschule in Nicaragua ab, in den ärmsten Regionen unserer Projektgebiete noch weit weniger. Ethnische und gesundheitliche Themen sowie auch Umweltschutz oder die eigenen Rechte finden in den unterentwickelten Regionen keinen Platz, obwohl gerade diese Bereiche für die nachhaltige Entwicklung der Region so immens wichtig sind. Genau dort setzt unsere Leadership School an.

DIE ZÜNDENDE IDEE

Vor 25 Jahren gründete Sei So Frei die Atlantikuniversität URACCAN mit. Sie entwickelte sich zum Trägerprojekt der Leadership School und wurde zu einer der wichtigsten Universitäten Mittelamerikas. Am Campus der Universität in Bilwi entstand ein Schulzentrum, das jungen Menschen pragmatisch und schnell den Schulabschluss ermöglicht. Dabei werden sie mit wichtigen Kompetenzen ausgestattet, um zu Hause in ihren Dörfern besseres Verständnis und Bewusstsein für viele wichtige Themen schaffen zu können.

Bereits über 300 Schülerinnen und Schüler absolvierten diese nur drei statt fünf Jahre dauernde Ausbildung mit Maturaabschluss. Sie kehren in ihre Dörfer zurück und nehmen als kritische Führungskräfte das Schicksal ihrer Dörfer in die Hand. Sie leisten Öffentlichkeitsarbeit, tauschen sich mit wichtigen Ansprechpartnerinnen und -partnern im sozialen und staatlichen Bereich aus oder erstellen Businesspläne für Kleinstunternehmen auf Familien- und Dorfebene.

DIE AUSBILDUNGSINHALTE

Themen wie Umwelt- und Klimaschutz, HIV-Aids, Sexualität und kulturelle Krankheiten, aber auch der Respekt gegenüber anderen Kulturen sind in den Lehrplänen fest verankert. Zudem lernen die jungen Menschen über ihre Rechte, Diskriminierung, Genderbewusstsein, über Drogenmissbrauch und generell die Wichtigkeit von Bildung.

Seit einiger Zeit können darüber hinaus an der Schule verschiedene Berufe erlernt werden. Die Ausbildungen zur Volksschullehre sowie allgemeine Buchhaltung, Grundlagen in Informatik und Kommunikation und Klimatechnik für Haushaltskühlanlagen sind bereits öffentlich anerkannt. Zudem wird Computerwartung, Programmieren, Automechanik, Damen- und Herrenkosmetik und Ähnliches gelehrt.

Wir danken allen Spenderinnen und Spendern, die diese tolle Ausbildungsmöglichkeit mitermöglicht haben!

UNSERE WEITEREN ZIELE

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Dieses große Projekt konnte erfreulicherweise bereits realisiert werden. Es zeigt deutlich, dass Bildung der einzig nachhaltige Weg aus großer Armut ist. In vielen anderen Regionen Nicaraguas fehlen solche Chancen noch. Wir haben die Freiheit etwas zu ändern, nutzen wir sie. Unsere Schulkisten helfen, die Qualität des Unterrrichts in Nicaragua zu erhöhen. Schaffen wir viele davon an!

>> Über Schulkisten

Die auffälligsten Charakteristika des zentralamerikanischen Staats sind seine nahezu permanente schwierige politische und soziale Lage, die unglaubliche Schönheit des Landes mit seinen vielen aktiven Vulkanen, eindrucksvollen Stränden, den riesigen Seen und üppigen Regenwäldern, aber auch die große Armut und die verheerenden Naturkatastrophen, die ihn regelmäßig erschüttern. Während in den Westen mit der Hauptstadt Managua viele Investitionen fließen, geht der östliche Teil – die autonome Atlantikregion – zumeist leer aus. Sei So Frei setzt sich seit über 20 Jahren für die rund 700.000 Menschen (ca.12%) dieser Region ein. // Fläche: 120.254 km2 // Einwohner: 6 Millionen // Amtssprache: Spanisch

Die Bevölkerung Nicaraguas besteht zu fast 70% aus Mestizen. Dazu kommen, vor allem in der Atlantikregion, Menschen spanischer und afrikanischer Herkunft. Unsere Projektgebiete im Norden und Osten des Landes sind von größter kultureller und sprachlicher Vielfalt geprägt. Indigene Völker wie Miskito, Mayangna und Rama sind hier zuhause genauso wie Kreolen und Garífuna mit afrikanischen Wurzeln. Die Menschen leben friedlich, aber nicht reibungsfrei zusammen. Die extrem hohe Arbeitslosigkeit von ca. 90% ist hier doppelt so hoch wie im nationalen Durchschnitt. Trotz schwierigster Lebensbedingungen, politischer Instabilität und oftmaliger Naturkatastrophen sind die Menschen überaus gastfreundlich, aufgeschlossen und hilfsbereit, wie wir regelmäßig selbst erfahren dürfen.

Die Republik Nicaragua steht schon wieder im Brennpunkt der politischen Berichterstattung. Während die Hoffnung auf etwas weniger Armut und soziale Stabilität in den letzten Jahren gestiegen war, drohen aktuell bewaffnete Konflikte zwischen der sandinistischen Regierung unter Daniel Ortega und den oppositionellen Bewegungen. Demonstranten werden gefoltert und getötet, die Lage scheint schlimmer, als sie jemals unter dem ehemaligen Diktator Somoza oder der Kolonialherrschaft war. Das Land hat politisch schon viel Elend gesehen und es ist keine Besserung in Sicht. Eigenheiten wie die Tatsache, dass das Schulsystem immer noch keinen Unterricht in kreativ-musischen Fächern vorsieht (die Sei So Frei Schule ist da eine Ausnahme) verbessern die Lebensbedingungen auch nicht.

Wie so oft verhindern großes Elend und große Armut ausgeprägtes Wertebewusstsein. Um dies zu ändern, arbeiten wir in all unseren Projekten, vor allem im Bildungsbereich, aufmerksam an diesen Themen. Das Wissen um die eigenen Rechte, um Klimaschutz, Genderthemen, Gesundheit und sozialen Umgang miteinander ist für die Menschen ein wichtiger Grundstein, um sich selbstbestimmt und selbstbewusst in der eigenen Welt bewegen zu können. Woran es keinesfalls scheitert, sind grundlegende Offenheit, Freundlichkeit, Gastfreundschaft und vor allem Lebensfreude, die die Menschen Nicaraguas jederzeit ausstrahlen.