BRUNNEN BAUEN

IST DER EINZIGE WEG

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Überleben, leben, essen. Ohne Wasser geht es nicht.

Wir arbeiten – inzw. gemeinsam mit GGF (Grain to Grow Foundation) – seit mehr als 19 Jahren in den Projektregionen im Norden Tansanias und haben viel gesehen. Es ist auch schon viel geschehen. Dennoch stehen selbst erfahrene Fachleute ohnmächtig und unsagbar traurig vor der schieren Verzweiflung der Menschen hier. Die monatelangen, teils sogar jahrelangen, Dürreperioden vernichten Ernten und Saatgut, lassen Wasserstellen vertrocknen, Menschen verhungern und Kinder krank werden. Das immer extremere Klima trifft besonders die bitterarmen Menschen. 85% der Bevölkerung können nur essen, was sie ernten, und wenn es keine Ernte gibt, gibt es nichts zu essen.

Wasser wird von den Frauen und Kindern aus kilometerweit entfernten Wasserstellen und -löchern geholt, die mehr und mehr versiegen und größtenteils gefährlich verschmutzt sind. Das, weil sie unverschlossen sind und auch von Tieren genützt werden. Die Konsequenzen daraus sind vielfältig. Durchfallerkrankungen, verursacht durch schmutziges Trinkwasser und mangelnde Hygiene, sind eine der häufigsten Todesursachen bei Kindern. Kinder müssen Wasser holen, statt zur Schule zu gehen, der fast allgegenwärtige Hunger wird schlimmer und die Arbeit in den Gesundheitsstationen kann nicht aufrechterhalten werden.

„Manchmal schaffe ich es kaum, diese Situationen auszuhalten. Dann muss ich mich zwingen, nicht zu erstarren. Den Kindern ist der Hunger am stärksten anzusehen. Sie sind schwach und anfällig für Krankheiten. Wir müssen helfen“, schildert Projektleiterin Saria Amillen Anderson von GGF die Situation.

DIE BRUNNEN UND REGENWASSERTANKS

Sei So Frei bohrt in den am stärksten betroffenen Projektgebieten Tiefbohrbrunnen und baut Regenwassertanks. Dabei setzen wir auf das Know-how lokaler Arbeiter und Spezialisten. Die Zisternen nutzen die Dachflächen von Schulen, Gesundheitsstationen oder Dorfzentren zum Sammeln von Regenwasser. Dieses gelangt über Regenrinnen in den Tank, wo die Schwebestoffe zu Boden sinken und das Wasser vor Schmutz, Licht sowie Krankheitserregern geschützt ist. 50.000 Liter Wasser fassen diese Zisternen, damit stellen Trockenperioden von bis zu sechs Monaten keine unmittelbare Bedrohung mehr dar. Wassermanagement-Komitees regeln in den Dörfern genau, wer wann wie viel Wasser entnehmen darf, um bestmöglich bis zur nächsten erwarteten Regenzeit auszukommen.

Ganz ähnlich funktioniert das System bei den Tiefbohrbrunnen, wo mittels mechanischer Handpumpe das Wasser aus bis zu 90 m Tiefe an die Oberfläche befördert wird. Seit 2021 kommen zunehmend auch Solarpumpen zum Einsatz, wenn es die geographischen Gegebenheiten erlauben: Sie sorgen für eine kontinuierliche Pumpleistung, sodass das Wasser eines Brunnenlochs durch die Verlegung von Leitungen an mehreren Stellen entnommen werden kann. Die Wasserwege verkürzen sich somit für noch mehr Menschen aus den typischen Streusiedlungen.

„WIR SIND SO DANKBAR“

Ein einziger Brunnen versorgt bis zu 5.000 Menschen regelmäßig mit gesundem, sauberem Wasser. „Wir sind so dankbar“, berichtet Jane Samweli freudestrahlend. In ihrem Dorf Rwamkoma wurde 2017 ein Brunnen errichtet. „Früher waren die Kinder oft schwer krank. Sie haben verschmutztes Wasser getrunken. Heute sind sie gesund. Wir haben Hoffnung. Wir können leben.“

Mit solchen Zisternen und Tiefbohrbrunnen kann das Wasserproblem in den dürregeplagten Regionen nachhaltig gelöst werden, wie unsere Erfolge der letzten 19 Jahre im Bezirk Musoma zeigen: Dort haben es die Familien bereits geschafft und kommen dank jahrelanger professioneller Begleitung durch unsere Partnerorganisation mittlerweile ohne Hilfe von außen zurecht. Die Familien in unserer neuen Projektregion, den Nachbarbezirken Butiama und Rorya, stehen hingegen erst am Anfang. Sie setzen auf ihrem Weg in eine hoffnungsvolle Zukunft auf unsere Unterstützung!

Weitere Informationen und Videos finden Sie auch hier.

DAS IST ZU TUN.

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Helfen Sie mit!

Verglichen mit den großen Auswirkungen kostet ein Brunnen nicht viel Geld. Ein Brunnen versorgt rund 5.000 Menschen dauerhaft mit Wasser. So lassen sich auch lange Dürrezeiten überwinden.

Befreien wir die Menschen in Tansania von Angst und Verzweiflung! Bauen wir Brunnen!

Jeder Beitrag hilft!

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Mit 10 Euro ermöglichen Sie einer Familie in Tansania Trinkwasser für eine Woche.
Mit 50 Euro können Sie rund 400 Kinder einer Schule eine Woche lang mit täglich je einem Becher Trinkwasser versorgen.
Mit 90 Euro ermöglichen Sie, beim Bau eines Brunnens 1 Meter tief zu bohren.
Mit 210 Euro statten Sie einen Brunnen mit einem 400-Watt-Solarmodul aus.
Mit 1.450 Euro schenken Sie einem Dorf die Handpumpe für einen Brunnen.

Zwischen dem indischen Ozean und drei der größten afrikanischen Seen gelegen präsentiert sich Tansania mit unglaublicher landschaftlicher Vielfalt. Die Serengeti ist einer der bekanntesten Nationalparks der Welt, das Kilimandscharo-Massiv, die flache tropische Küste, Feucht- und Trockensavannen und Halbwüsten prägen das Land. In den ländlichen Regionen herrscht große Armut. Epidemien wie Malaria und HIV sowie klimatische Katastrophen haben hier freie Bahn. Die Infrastruktur abseits der Städte ist zudem sehr schlecht entwickelt. Zumeist gibt es kilometerweit keinen Wasser- und Stromanschluss. // Fläche: 945.087 km2 // Einwohner: 57 Millionen // Amtssprache: Swahili (Nationalsprache), Englisch (pro forma)

45% der Menschen in Tansania sind unter 15 Jahre alt. Durchschnittlich 4,8 Kinder bekommt eine Frau. Diese Zahlen lassen deutliche Rückschlüsse auf die Probleme des Landes zu. 95% der Einwohnerinnen und Einwohner sind Bantu, die über 130 verschiedenen Ethnien angehören und 125 verschiedene Sprachen sprechen, wobei Swahili, die „nationale“ Sprache zusehends das Englisch aus der Kolonialzeit verdrängt. Es herrscht Schulpflicht.Circa 70% der Bevölkerung können lesen und schreiben. Obwohl es keine systematischen Menschenrechtsverletzungen gibt, herrschen regional große Unterschiede. In den armen ländlichen Regionen mindert vor allem das patriarchalische System die Chancen für Mädchen und Frauen auf Schulbildung und Gesundheit dramatisch. Das Ausmaß von Gewalt gegen Frauen ist besorgniserregend. Zudem müssen fast 40% aller Kinder bis 14 Jahren arbeiten, oft 14 bis 17 Stunden am Tag auf Plantagen und für die Hälfte des Lohnes eines Erwachsenen.

Tansania ist eine Präsidialrepublik. Seit 1961 ist das Land vom ehemaligen Kolonialherren, dem Vereinigten Königreich, unabhängig und 1995 fanden die ersten demokratischen Wahlen statt. Es gibt keine religiösen und ethnischen Verfolgungen, sowohl der Rechtsstaat, als auch die Pressefreiheit sind im Prinzip gewährleistet, wobei die knappen Ressourcen und Korruption das System anfällig machen. Wirtschaftlich ist Tansania einer der dynamischer Wachstumsmarkt der Region, gehört aber, vor allem aufgrund des hohen Bevölkerungswachstums, zu den ärmsten Ländern der Welt.

Durch die teilweise relativ gute grundlegende Schulbildung und die relativ niedrige Analphabetismusrate sind die Voraussetzungen für gesellschafts-, gesundheitspolitisches und umweltrelevantes Bewusstsein eigentlich ganz gut gegeben. Allein stehen dem zumeist die rigiden traditionellen Gesellschaftsstrukturen im Weg. Vor allem die eklatante Schlechterstellung der Frauen in der Gesellschaft verhindert, neben der Armut, Aufgeschlossenheit und Entwicklung in diesen Bereichen. Dass nachhaltige Aufklärung dennoch eine Menge bewirken kann, beweisen zum Beispiel die Erfolge von Sei So Frei im Bereich von FGM (Female Genital Mutilation).