„In Mangunde sind durch die zerstörerische Kraft des Wirbelsturms hunderte Menschen gestorben“, berichtet Esmabama-Leiter Fabrizio Graglia, der mittlerweile wieder vor Ort ist. Viele ertranken, verhungerten oder starben vor Erschöpfung. Ihre Leichen liegen über weite Gebiete verstreut, erst gestern (1.4.) wurde mit Hubschrauberbergungen begonnen – auf dem Landweg ist kein Vorankommen möglich.
Die Projektgebiete zu versorgen, stellt nach wie vor eine große Herausforderung dar: Am vergangenen Wochenende konnte Esmabama Nahrungsmittel nur auf dem Seeweg in die Missionsstation in Barada transportieren.
Strom gibt es auch noch keinen. Esmabama rechnet damit, dass die Reparaturen des Stromnetzes in der Provinz Sofala 8-12 Monate in Anspruch nehmen werden. Die NGO „Fuel Relief Fund“ hat uns glücklicherweise mit etwas Diesel für die Stromgeneratoren unterstützt, sodass zumindest die Gesundheitseinrichtungen in Estaquinha, Barada und Mangunde ihren Betrieb wieder notdürftig aufnehmen konnten.
Akute Durchfallerkrankungen, Malaria und Unterernährung stellen im Moment die größten Gefahren für die Menschen dar. Letzte Woche erhielten unsere Gesundheitseinrichtungen erstmals Medikamente – jedoch nur eine Notfallration. Um die Menschen weiterhin zu versorgen, werden dringend mehr Arzneimittel benötigt, weshalb nun auch Kontakt zu „Apotheker ohne Grenzen“ besteht.
Dies ist umso wichtiger, weil in jeder der vier Missionsstationen inzwischen mehrere tausend Menschen aus den umliegenden Dörfern Zuflucht gesucht haben. Sie haben alles verloren. „Das Ausmaß der Katastrophe ist größer, als wir befürchtet haben“, sagt Rosa Nordeste de Jongh, Kommunikationskoordinatorin von Esmabama. „Es wird dauern, bis die bitterarmen Familien ihre Felder wieder bearbeiten können und etwas ernten werden. Bis dahin sind sie auf unsere Hilfe in Form von Nahrungsmitteln, Trinkwasser und Medikamenten angewiesen.“